Sonntag, 19. Oktober 2014

Santiago de Compostela

Endlich ausschlafen, den Tag nicht mit Gesäßcreme und Radlerklamotten zu beginnen, tut einfach gut. Leider regnet es nicht nur, es schüttet wie aus Kübeln. Die Strassen und Wege verwandeln sich in kleine Bäche.Wir schnappen uns zwei Schirme und gehen Richtung Pilgermesse. 

Die Kirche ist proppenvoll, laut und von den Bildschirmen der Smartphones und Kameras erleuchtet. Von der Ruhe und Andacht, die ich vor 6 Jahren hier erleben durfte, ist nichts mehr zu spüren.
Der Ordnungsdienst fordert die Besucher, die nicht an der Messe teilnehmen wollen, auf die Kathedrale zu verlassen und weist daraufhin, dass Fotoapparate und Smartphones auszuschalten sind. Dies scheint aber von den meisten Besuchern nur als Vorschlag interpretiert zu werden. Selbst eine Pilgergruppe, die das Privileg hatte direkt vor dem Altar der Messe beizuwohnen (offensichtlich hat die Gruppe eine Statue der Santa Theresia de Jesus ein Stück des Jakobsweges getragen) fotografierte ungeniert aus allen verfügbaren Objektiven. 

Gänzlich zum Tollhaus wurde die Kathedrale, als der Weihrauchkessel durch das Querschiff geschwungen wurde. Warum man ein Erlebnis der Kategorie "once in a life time" - so der Kommentar einer Amerikanerin, die ihr Smartphone vor mein Gesicht hielt - unbedingt nur durch die Linse eines iPhones sehen muss, erschließt sich mir nicht. Endgültig vorbei mit der Andacht war es dann, als die Kesselschwenker ihre Arbeit einstellten und Applaus aufbrandete. Kurz, die Pilgermesse wandelt sich vom Gottesdienst zum Disneyland. Nichts gegen ein Foto oder eine Filmsequenz, aber bitte ohne Blitz, dafür mit Respekt gegenüber dem Ort und den anderen Besuchern.

Am Nachmittag liess der Regen nach und so war eine Besichtigung der Altstadt ohne allzu nasse Füsse möglich. Ein paar Geschenke für die Familie, ein wenig Sightseeing und unsere Reise geht Ihrem Ende entgegen. 

Am Abend waren wir dann noch einmal gut Essen (Bonito - innen roh - ein Genuss) und eine letzte Flasche Mencias - dieses mal im Barrique gereift - schließen den Tag würdig ab.

Der Rückweg am nächsten Tag lief absolut problemlos. Velocipedo hat auch dieses mal einen hervorragenden Job gemacht und die MTB's sicher und gut verpackt. Das über Velocipedo organisierte Taxi war pünktlich da und so stand dem Rückflug nichts mehr entgegen. Einen kleinen Schreck gab es noch in Madrid - da war gerade der Air France Flieger mit dem Ebola-Verdachtsfall unter Quarantäne gestellt worden. Das haben wir aber erst im Flugzeug erfahren. Nach der Ankunft in Frankfurt war ich noch bei meinen Eltern (mal schauen, ob die angezündeten Kerzen gewirkt haben).
Mein Canyon hängt schon im Montageständer, aber leider hatte ich noch keine Zeit es fahrfertig zu machen.

Das war es erst einmal mit dem Blog. Es folgt noch Post mit den Links zu den Hotels etc., ein FAQ-Post und dann müssen die Leser bis 2024 warten: Da werden Carsten und ich den Nord-Camino unter die Räder nehmen. Ein wenig langfristig die Planung? Nun, zur diesjährigen Pilgerfahrt haben wir uns vor 6 Jahren verabredet und es durchgezogen, also unwahrscheinlich ist das mit 2024 sicher nicht.

Dienstag, 14. Oktober 2014

8. Etappe Arzua - Santiago de Compostela

JiNach einem reichhaltigen Frühstück starteten wir bei frischen 8°C und Sonnenschein Richtung Santiago de Compostela.
Es waren unzählige Pilger unterwegs. Eine Frau konnte kaum noch laufen und nutzte ihren Stock um das malade Bein zu entlasten. Da werden die letzten 30 Kilometer wohl zur absoluten Qual. Dazwischen die "Tages Pilger", deren Gepäck bequem mit dem Shuttle von Unterkunft zu Unterkunft gebracht wird. Jedem den seinen Camino - ich glaube aber, dass selbst unsere 500 km am eigentlichen Sinn des Camino vorbeigehen. Auch wenn wir beide durchaus das Angebot der offenen Kirchen zur Besinnung und Andacht angenommen haben, ist die Zeit doch zu kurz um intensiver über sich, den Glauben und das Sein nachzudenken. Als Fusspilger mit 880 km vor sich, kommt dies aufgrund der Langsamkeit und der damit verbundenen Zeit wohl zwangsläufig. Wenn man im Pilgerbüro die Pilgerurkunde in Empfang nehmen möchte, muss man sich zuvor in eine Liste mit Namen, Alter, Beruf, Herkunft und der Motivation für den Jakobsweg eintragen. Bei letzteren Punkt hat man die Wahl zwischen religiösen Gründen, religiös spiritueller Motivation oder sportlich bzw. touristischen Grund für seinen Weg. Ich persönlich glaube der Weg berührt jeden, aber der Pilger, der den Weg zu Fuß von Frankreich aus geht, wird zwangsläufig im tiefsten berührt werden.
Zurück zu unserem Weg. Hat man den Flughafen erreicht, sind es noch 10 Kilometer bis zum Ziel. Die Gegend wird Meter für Meter urbaner. Am Monte del Gozo ist ein riesiges Denkmal anlässlich des Besuches vom Papst Johannes Paul II errichtet worden. Dort hat der Pilger auch die Gelegenheit seinen vorletzten Sella/Stempel zu bekommen. Radpilger benötigen für die letzten 200 Kilometer zwei Stempel in ihren Credencial. Diese bekommt man in Kirchen, Herbergen aber auch in Cafés.
Nun beginnt dir Fahrt bergab nach Santiago und die Reise neigt sich dem Ende entgegen. Etwa einen Kilometer vor der Kathedrale quittiert das Schaltwerk von Carstens MTB seinen Dienst. Also beschließen wir die Räder direkt zu Velocipedo zu bringen. Das Geschäft liegt unmittelbar am Camino. Dort werden die Fahrräder demontiert und in einen Karton für den Flug verpackt. Auch das Taxi zum Flughafen bestellen wir gleich dort, denn viele Taxen, die 2 Kartons und 2 Personen transportieren können gibt es wohl nicht.
Bald darauf erreichen wir die Kathedrale, leider wegen Bauarbeiten etwas verhüllt, und begeben uns zum Pilgerbüro. Die dortige Schlange verheißt eine lange Wartezeit und so beziehen wir erst unser Zimmer.
Am Abend stehen wir dann doch eine gute Stunde an, um unsere Pilgerurkunde in Empfang zu nehmen.
Den Abend der Ankunft lassen wir bei einem gutem Essen und der Entdeckung der Reise, einem Glas Mencias, ausklingen.

Menzias ist ein Traube, die in Bierzo und Galicien angebaut wird. Faszinierend welch gleichermaßen Gute, wie auch unterschiedliche Weine man daraus ausbauen kann. Dafür, dass die Spanier diese Weine für sich behalten, sollten sie vom europäischen Gerichtshof belangt werden. Wir kriegen die, sicher nicht schlechten, Tempranillos & Co. und die Mencias bleiben im Land. Ein Kellner erzählte mir, das ein einfacherer Mencias mit 86 Parker Punkten beurteilt wurde (lecker, aber nicht sensationell). An und für sich nicht erwähnenswert, aber dieser Wein stünde für 1,50 Euro die Flasche im Supermarkt.......nun kann der Weinfreund sich vorstellen, welche Schätze sich in den gut ausgebauten Mencias wohl verstecken mögen.

Gleich geht es los auf die letzte Etappe

Unsere Sachen sind dank der auf Hochtouren laufenden Heizung wieder trocken geworden.
Die Sonne scheint, es ist allerdings recht frisch.
Noch 36 Kilometer liegen vor uns.
Dann erhalten wir hoffentlich gesund und munter unsere Pilgerurkunde und können die Pilgermesse besuchen.

Montag, 13. Oktober 2014

7. Etappe Portomarin - Arzua

Etwa 55 km, knapp 1100 HM und 4:45 Stunden Fahrzeit.

4 Uhr, das erste Handy versucht seinen Besitzer zu wecken. Prompt wache ich auf und bete das es nicht das Meinige ist. Glück gehabt, aber so kann ich die akustischen und olfaktorischen Ausscheidungen meiner 139 Mitschläfer beim Wiedereinschlafen genießen. Eine kleinere Herberge probiere ich gerne nochmal aus, aber das hier ist nicht meins.

7:30 Uhr an Schlaf ist nicht mehr zu denken, die Sanitärräume wurden intensiv benutzt und so beschränke ich meine Körperpflege auf ein Minimum. Das Frühstück, Toastado (aufgebackenes Brot von Gestern), Butter, Marmelade und dazu einen leckeren Café con leche ist absolut in Ordnung.

Wir haben die absolute Nachsaison, aber die normalen Herbergen sind voll. Der Wirt, von unserem Restaurant am gestrigen Abend, meinte, dass im Sommer auf die 500 Einwohner von Portomarin bis zu 4000 Pilger pro Tag kämen. Von innerer Einkehr ist man da wohl weit entfernt.

Wir starten bei leichten Regen mit dem Wissen, dass es, mehr oder minder, die nächsten 20 Km bergauf gehen wird. Der Regen wird heftiger und Carsten kämpft mit seinem Magen, Spanien ist offensichtlich kein Land der Vegetarier.
Dank des immer stärker werdenden Regens und des Nebels bekommen wir von der Landschaft nicht so viel mit. In Palas del Rei gönnen wir uns einen Café con leche.

Weiter geht es ständig bergauf und bergab. Dabei sind Steigungen oder Gefälle von über 15% keine Seltenheit.

In Melide kehren nochmals ein. Die Casa Alongos verwöhnt mit selbst gebackenen Kuchen und lokalen Spezialitäten in Bio Qualität. Eine echte Alternative zu den Massenfütterungsstellen  ein paar hundert Meter weiter. Wirt und Wirtin sind super nett und das Essen ist top.

Der Regen wird stärker, die Steigungen, zumindest gefühlt, immer steiler und so langsam reicht es uns. Unser Hotel in Arzua, das Plazo Santa Maria, ist perfekt. Ein altes spanisches Herrenhaus mit Kaminzimmern und einer vorzüglichen Küche ist der Kontrast zur Herberge am Abend zuvor schlechthin.

An dieser Stelle, satt, warm und trocken meinen Respekt den unzähligen Fusspilgern, die vom Camino sichtbar gezeichnet die letzten Kilometer nach Santiago in Angriff nehmen und dabei in den Herbergen nächtigen. Wohlwissend, dass die Sachen am morgen nicht trocken sein werden und der nächste Tag kein leichter sein wird.

Morgen werden wir, so Gott will, in Santiago ankommen.

Sonntag, 12. Oktober 2014

6. Etappe Triacastela - Portomarin

Etappe ca. 50km, etwa 800 Hm und 4:00 Stunden Fahrzeit 
Nachdem das Zimmer feucht, kalt und einen deutlichen Schimmelbefall hatte, war das Frühstück dafür ausreichend und gut. 
Leider regnete es beim Start und so konnten wir den schönen Weg nach Sarria nur bedingt genießen. Für mich sind die Wege in dieser Gegend mit die Schönsten. Eine verwunschene, ja märchenhafte Landschaft, mit Farnen, verwachsenen Bäumen und verfallenen Häusern und tollen Trials.
Da wir heute nur eine kürzere Etappe geplant hatten, blieb Zeit das Benediktiner Kloster zu besichtigen. Von dort aus ging es weiter nach Sarria. In den Wäldern nach Sarria ist dann bei einem Anstieg meine Kette gerissen - Werkzeug und Kettenschloss haben das Problem in kurzer Zeit behoben.
Bald darauf haben wir die 100 km Wegmarke passiert. Ein gutes Gefühl so kurz vor dem Ziel zu sein.
Weiter ging es Richtung Portomarin. Dort schwor Carsten dem Luxuspilgerleben völlig überraschend ab und wählte eine Herberge mit einem 140 Betten Schlafsaal als Unterkunft (der Weg ab Pontferrada ist bezüglich Route, Unterkunft etc. völlig der Seine, denn das Stück fehlt ihm ja durch seinen Unfall vor 6 Jahren). Da er damit einen meiner Wünsche (wir haben extra dafür mit Herbergsschlafsack und Handtuch rund 200g Gewicht im Rucksack)erfüllen wollte, muss ich wohl auch noch dankbar sein...
Na, es hätte schlimmer kommen können, die Betten, die Sanitärräume sind sauber und ab 23 Uhr herrscht Nachtruhe. Mit einem vorzüglichen Seehecht nach galizischer Art, genügend leckeren Rotwein wird die Nacht wohl nicht zu dramatisch werden.

Samstag, 11. Oktober 2014

5. Etappe Ponferrada - Triacastela

Sonnenschein begleitete unseren Start in Pontferrada. Der Camino führt von dort in das Weinanbaugebiet von Bierzo. Wir haben uns gestern davon überzeugt, dass sich diese Weine nicht vor einem sehr guten Rioja oder Navarra verstecken müssen.
Von dort ging es nach Villafranca. Den Einstieg in Camino Variante über die Berge haben wir leider verpasst und sind im Tal entlang gefahren. Die Strecke ist weder so gefährlich, noch so hässlich wie in manchem Buch beschrieben. So war es vielleicht sogar ein Glücksfall, denn mein Knie ist immer noch beleidigt und macht sich bei größerer Steigung, trotz Diclo, massiv bemerkbar.
Der Aufstieg  nach O Cebreio mit seinen gut 600 Höhenmetern auf 9 km kostet richtig Kraft. Der Fussweg ist hier selbst für MTB's keine Alternative. Die letzten 4,7 km sind zu Beginn fast unfahrbar. Oben angekommen war ersteinmal Erholung angesagt.
Der weitere Weg führt am Bergrücken entlang und bietet weitere 300 Höhenmeter. Die dann endlich folgende Abfahrt fordert die Bremsen bis an das Maximum - die Energie von 600 Höhenmetern will schließlich in Wärme umgewandelt werden.
Nach der traumhaften Abfahrt um 20 Uhr in Triacastela angekommen, waren alle Herbergen voll, buchstäblich im letzten Haus haben wir noch ein Doppelzimmer gefunden. Essen + Rotwein = Gute Nacht!

4. Etappe Astorga - Pontferrada

Etwa 55 km, 4:42 Stunden, ca. 840 Hm
Nach dem kargen Frühstück (Toast + Butter + Marmelade + Café con leche) haben wir noch die Kathedrale in Astorga besichtigt. Man braucht sich nicht zu wundern, dass manche Kirche für "Pilger" nicht mehr voll zugänglich ist. Ein französischer Pilger fotographierte erst exzessiv mit dem iPad, dann mit seiner Kamera und dirigierte dann seine Frau ihn formatfüllend abzulichten - das alles in Mitten von betenden Einheimischen und Pilgern und trotz Fotographierverbot.
Wieder auf den Bikes ging es fast 30 km stetig aufwärts (660 HM) zum Cruz Ferro. Die darauf folgende Abfahrt war deutlich schwieriger als vor 6 Jahren. Viele Stellen sollte man nur dann fahren, wenn man lebensmüde oder ein begnadeter Biker ist. Ohne Scheibenbremsen und einem vernünftigen MTB ist der Fussweg jedenfalls nicht zu machen. Das ist kein Problem, denn der Camino folgt mehr oder minder der Strasse.
Trotz aller Schwierigkeiten war die Abfahrt auf dem Pilgerpfad schön, auch wenn wir recht oft die Fahrräder nur bergab schieben konnten, da Geröll und der stark ausgewaschene Weg eine Fahrt zu gefährlich machten.
Die Stelle an der Carsten vor 6 Jahren gestürzt ist, haben wir nicht sicher identifizieren können. Aber das war letztendlich auch egal, denn wir sind sicher in Pontferrada angekommen.
Dort konnten wir, nach Zigarre, Tapas und Rotwein, die alte Templerburg und die Altstadt besichtigen. Den Abend haben wir dann mit einem typisch späten spanischen Essen ausklingen lassen.

Donnerstag, 9. Oktober 2014

3. Etappe Leon - Astorga

Etwa 53 km, 3:53 Stunden und ca. 400 Höhenmeter
Heute war eine eher ruhige Etappe geplant. Durch den Defekt an meinem MTB sind wir erst 12:15 Uhr gestartet.
Der Weg aus der Stadt ist als Radpilger immer noch schwierig zu finden. Die Fusspilger gehen auf der linken Seite und dort sind auch die allfälligen gelben Pfeile zu finden. Irgendwann hatten wir genug und sind ebenfalls auf dem linken Bürgersteig gefahren. Vorsichtig natürlich, aber anders wären wir kaum in einer vernünftigen Zeit aus Leon raus gekommen.
Die ersten Kilometer sind grauenvoll. Der Camino führt den Pilger durch Industriegebiete. Danach wird es auch nicht besser: man folgt der N120 - eine viel befahrene Nationalstrasse. Gute 30 Kilometer Pilgergrauen!
Ab Orbigo und der schönen Brücke über den gleichnamigen Fluss, wird es deutlich besser, insbesondere wenn man wie wir nicht den Weg an der N120 wählt. Fahrtechnisch wurde es etwas anspruchsvoller: MTB mehr als vorteilhaft!
Der letzte Kilometer in die Stadt Astorga war richtig steil. Dann ging es Richtung Kathedrale zu unserer Unterkunft im Hotel Gaudí (direkt gegenüber vom Bischofspalast).

Gaudi

Nein, wir sind nicht auf dem Oktoberfest, sondern in Astorga.

Vor 6 Jahren war der von Gaudí entworfene, neogotische  Bischofspalast leider geschlossen. Heute waren wir rechtzeitig vor Ort und konnten das Gebäude mit dem Pilgermuseum besichtigen.

Das Gebäude ist wirklich beeindruckend und sicher einen eigenen Post wert.

Fehler behoben

8 Euro und alles wieder gut! Das Bike war sogar schon nach 45 Minuten fertig und wir sind auf dem Weg nach Astorga.

Technischer Defekt

Anscheinend hat sich das hintere Radlager von meinem Rad aufgelöst. Laut Carlos Bikeshop in Leon eine Sache von einer Stunde. Da bin ich mal gespannt. Nach dem gestrigen liquid sunshine haben wir heute strahlenden Sonnenschein. Durch den Defekt hab ich auch eine Ecke von Leon entdeckt, die ich noch nicht kannte. Die Plaza San Isidor ist richtig schön. So jetzt Kirche besichtigen und dann nen Café con leche schlürfen.

Mittwoch, 8. Oktober 2014

@Lulu

Bis auf das Radfahren ist pilgern schön. Schade, dass Du nicht dabei bist.

2. Etappe Carrion de los Condes - Leon

Strecke: ca. 97 km, 7,5 Stunden und 550 Höhenmeter.

Nachdem die Wettervorhersage nicht unbedingt günstig war, sind wir gleich mit Regenklamotten gestartet.

Gleich zu Beginn der Strecke habe ich die Ursache für meine gestrigen Knieprobleme gefunden: der Sattel war ca. 5 cm zu weit hinten. Wahnsinn was das ausmacht.

Der Regen blieb zunächst aus, dafür war der Wind noch stärker als gestern. An den besonders windigen Stellen, sind wir aufgrund des Gegenwindes sogar bergab langsamer geworden.

Kurz vor Sahagun wurde aus den gelegentlichen Schauern dann ein heftiger Regenguss. Zusammen mit Windstärke 4-5 Bft fühlte sich das  wie Hagel an.

Die Strecke ist bei Regen und Wind noch trostloser als ohnehin schon. Dem Auge wird wenig geboten. All meinen Respekt vor den Fusspilgern, die brauchen für dieses Teilstück 3-4 Tage. Da hat man mehr als genug Zeit über alles nachzudenken.

Was dieses mal wirklich auffällt ist der hohe Anteil an Asiaten unter den Pilgern. Leicht zu erkennen am Smartphone oder Tablet - beides Dank UMTS auch mitten im Nichts in Benutzung. Ohnehin ist die Vernetzung mit dem Internet weit fortgeschritten, jede noch so kleine Bar im hinter letzten Kaff hat "free WIFI". Kommt mir als Blogger natürlich entgegen und auch für die Wettervorhersage ganz hilfreich.

Nachdem wir in den Orten vor Leon keine schöne Herberge gefunden ( vielleicht auch nicht gesucht) haben, sind wir gleich nach Leon weitergefahren. Mit der Einfahrt in die Stadt begann dann der ultimative Wolkenbruch, offensichtlich wollte der Himmel die paar regenfreien Stunden am heutigen Tage wieder aufholen. Unsere bescheidene 4Sterne Herberge vom letzten Mal war leider ausgebucht. Der Rezeption ist empfahl uns ein kleines Hotel in der Altstadt, das " Petits Leon" - ein tolles kleines Hotel und mit 55 Euro für das Zimmer (Twin room) wirklich günstig.
Nun lassen wir den Tag beim Italiener " Made in Italy " ausklingen....

Dienstag, 7. Oktober 2014

1. Etappe Burgos - Carrion de los Condes

80% - 100% Regenwahrscheinlichkeit , je nach Wetterapp, lösen bei Carsten den unbändigen Drang aus Strecke zu machen. Offensichtlich ist der junge Mann wasserlöslich.
Das Unterfangen erweist sich allerdings als schwierig: auf den ersten Kilometern halten wir öfters an um Sattel und Vorbau richtig einzustellen. Durch den Transport ist alles verstellt.
Dann quält uns heftiger Gegenwind mit 4 Bft. Dieser begleitet uns bis zum Schluss. Da stehen dann ca. 90 km, 6,5 Stunden Fahrzeit und 650 Höhenmeter auf der Uhr.
Grundsätzlich wollten wir endlich einmal in einer Pilgerherberge übernachten, leider wurden uns die letzten Schlafplätze von zwei anderen Radpilgern weggeschnappt. Am Ende hatte das etwas Gutes: zu dem Hostel La Porte gehört ein Klasse Restaurant. Ende gut, alles gut, auch wenn ich stehend k.o. bin.

Montag, 6. Oktober 2014

Burgos unser Startpunkt

Heute genau vor 6 Jahren und einem Monat sind wir zu unserer ersten Pilgerreise aufgebrochen. Carsten nutzt seinen alten Credencial, da dieser leider nicht vollendet wurde.
Die Anreise war perfekt und  die Fahrt mit dem ALSA Bus eine echte Alternative zur Zugfahrt und das nicht nur preislich. Super komfortabel und direkt vom Flughafen nach Burgos ohne Zwischenstop.

In Burgos haben wir die Fahrräder auf dem Bürgersteig zusammengebaut und sind Richtung Hotel los gezogen. Dieses liegt direkt an der Kathedrale und wir haben glatt ein Zimmer mit Blick auf Selbige.

Nachdem wir uns den Stempel für den Pilgerpass geholt hatten, haben wir das beeindruckende Gotteshaus auch besichtigt. Zum Abschluss ein Snack und ein wenig Bier. Buenos noches!

Madrid

Die Bikes sind zumindest bis Madrid gekommen, nun heißt es auf dem Bus warten

Abflug!

Iberia hat ein wenig gebraucht, aber letztendlich die Fahrräder angenommen. Los geht's!

Freitag, 3. Oktober 2014

Packen!

Jede Reise beginnt mit dem Kofferpacken. Das der Koffer ein Rucksack ist und nichts wiegen darf, macht es nicht einfacher.
Alles in allem werden es rund 7 kg sein, die der Rucksack wiegen wird. Das merkt man auf Dauer schon.

Fahrrad

Das gute, alte Canyon FX3000, frisch überholt mit neuer Kurbel, Kassette, Lagern, Kette, Dämpfer, Bremsen gilt es fachgerecht zu zerlegen und sicher in den Karton zu verpacken.